Ein Neuanfang bringt alten Glanz zurück
Um die Wendezeit befand sich der Kulturstandort im Clara-Zetkin-Park in einem desolaten Zustand. Die Stadt verzichtete auf eine weitere Nutzung des Pavillons und zog den vollständigen Abriss oder den Neubau eines zweckmäßigen Gebäudes in Betracht. Die Witterungsbedingungen verursachten Schäden an Schieferabdeckung der Dachkuppel und am Gemäuer. Der Keller und die Säulen verwitterten buchstäblich. Die Dachhaut war von der Traufe bis zum Kuppelrahmen von Nassfäule befallen und die Stahlsäulen am Fuß stark korrodiert. Aus Kostengründen wurden nur provisorische substanzerhaltende Maßnahmen durchgeführt.
Das sanierungsbedürftige Kulturdenkmal wurde Ende 2004 dem neuen Besitzer, Herrn Eberhard Wiedenmann, durch einen Erbbaurechtsvertrag zur wirtschaftlichen Nutzung übertragen. Dieser hatte die Aufgabe den Musikpavillon denkmalgerecht zu sanieren und ihn wieder seiner kulturellen Nutzung zuzuführen. Eine Baugenehmigung zur Errichtung eines Wirtschaftsgebäudes, sowie zur Errichtung eines Biergartens um den Pavillon wurde 2005 erteilt.
Das Architekturbüro R. Keil übernahm die Restauration des Musikpavillons und die Firma Heindorf erneuerte die Dachkuppel in Vorbereitung auf die neue Deckenmalerei mit einer Rabitz-Deckenkonstruktion, verputzt wurde diese mit einem Geflecht von Haarmörteln in einem Kalk-Zement-Gemisch. Im Anschluss erfolgte eine mehrmalige Glättung zur Grundierung eines Farbaufbaus.
2012, zum 100-jährigen Jubiläum des Pavillons, war die denkmalgerechte Sanierung nahezu abgeschlossen. Dabei gingen die Investitionskosten weit über die Vorgaben aus dem Erbbaurechtsvertrag hinaus.